Mein erstes Projekt in Rundu habe ich erfolgreich, mit viel
Spaß und neuen Erfahrungen beendet. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, was
ich in Rundu gemacht habe, kommst du hier zu der Zusammenfassung, Teil 1 und
Teil 2.
Diesmal gibt es keine Bilder, sondern meine Erfahrung mit den Transportmitteln in Afrika. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel darüber schreiben könnte. Es ist jedoch einiges passiert.😅
Ich habe es mir schon länger in den Kopf gesetzt, die Victoria Fälle zu sehen. Die Entscheidung nach Zambia
oder Simbabwe zu gehen fiel recht schnell, auf Grund der politischen Lage in
Simbabwe. Also nächstes Ziel Livingstone/Sambia, ca. 720 km.
Am Montag den 03.12.2018 gegen 11 Uhr hat mich Micha zur
Tankstelle an der Autobahn gefahren. Der Plan war es von hier aus mit einem
Minibus oder einem Privatauto nach Katima zu fahren. Schnell haben wir ein Auto
für mich gefunden, dass bald losgefahren ist.
Per Anhalter durch Namibia zu fahren ist nicht sonderlich
schwer.
An der Tankstelle in Rundu gibt es Leute, die dich zu deinem Fahrer
bringen und dafür eine Provision erhalten. Die Fahrer selbst sind
Privatpersonen, die sich entweder einen Minibus gekauft haben oder mit ihrem
privaten Auto fahren. Solch eine Art zu Reisen bedarf manchmal viel Geduld,
weil die Autos erst losfahren, wenn das Auto auch Rand voll ist. Manchmal sind
hierbei hervorragende Tetris-Fähigkeiten von Nöten.😂
Wie gesagt, schnell eine Auto gefunden. Ich war die letzte
Person und durfte sogar vorne sitzen. „Weißenbonus“.
Getankt und los ging
es Richtung Katima. Eigentlich eine Fahrt von 5,5 Stunden…eigentlich.🙈
Es war ein wirklich sehr heißer Tag mit ca. 40 Grad. Ich
konnte mich einigermaßen im Auto entspannen. Plötzlich ein Knall! Wir kamen ins
Trudeln. Gott sei Dank war der Fahrer aufmerksam und behielt die Kontrolle über
das Auto und fuhr links auf den Schotter.
Wir sind ausgestiegen und haben uns das Malheur angesehen.
Ein geplatzter Reifen. Keine Seltenheit in Namibia. Immer wieder sieht man am
Straßenrand Reifenfetzen.
Das Zwischenfazit: Nicht mal 2 Stunden gefahren und schon
haben wir die erste abenteuerliche Situation.
Jetzt erstmal Reifen wechseln in der prallen Mittagssonne.
Als ich den Ersatzreifen gesehen habe, fragte ich mich ob das wirklich sein
Ernst sei. Der Reifen sah aus wie einer vor 50 Jahren. 😅
Uns ist der linke Vorderreifen geplatzt. Wir mussten also den
rechten Hinterreifen nach vorne verfrachtet und den Ersatzreifen hinten rechts
platziert.
Ok, hört sich einfacher an als gesagt, denn der Wagenheber
funktionierte nicht mehr einwandfrei. Das Auto ließ sich nicht komplett mit dem
Wagenheber anheben, weshalb wir mit Manpower nachhelfen mussten. 💪
Hätte nicht
gedacht, dass ich an dem Tag noch Sport mache. Das hat auch nur funktioniert,
weil wir an einem Hang standen. Die andere Seite gestaltete sich schon
schwieriger, bzw. mit diesem Wagenheber unmöglich.
Vielleicht habe ich auch
einfach zu viel Salat gegessen und zu wenig Spinat. 😆
Schließlich habe ich einem vorbeifahrenden Auto gewunken, die
uns mit einem funktionierenden Wagenheber aushelfen konnten. Leider standen
wir, wie erwähnt, an einem Hang, weshalb der Wagenheber nicht ausreichte.
Deshalb mussten wir ein Loch um den Reifen graben. Nicht so einfach, wenn drum
herum nur Steine sind.
Letzten Endes haben wir auch das gemeistert und jeder war
ziemlich happy darüber. Wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Die restliche
Fahrt über hatte ich aber ein mulmiges Gefühl, da einer der alten Reifen
ebenfalls sehr gebraucht aussah. Mit wenig Optimismus im Gepäck haben wir
Katima, ohne weitere Zwischenfälle nach knapp 7 Stunden, erreicht.
In Katima
bin ich bei zwei Freiwilligen vom Roten Kreuz untergekommen. Kostenlose Kost
und Logis. Am nächsten Morgen ging es sehr früh los. Ein Taxi hat mich an der
Grenze abgesetzt. Den Rest bis nach Sambia musste ich laufen. Ausreisen aus
Namibia und einreisen in Sambia verlief ohne Probleme. In Sambia hat mich ein Taxifahrer
zu den Minibussen gebracht, die Richtung Livingstone fahren.
Hier hatte ich wieder Glück! 😊
Der Bus war ebenfalls fast voll.
Nach einer halben Stunde warten, ging es also nach Livingstone. In einem
Minibus in Afrika zu reisen ist wirklich eine besondere Erfahrung. Der Bus mit
9 Sitzen war komplett voll. 9 Erwachsene, 1 Baby, 2 Hühner und jede Menge
Gepäck.
Meine Mitinsassen waren wirklich sehr nett und ich konnte
mich gut mit ihnen unterhalten. Glücklicherweise war die Fahrt mit dem Minibus
mehr mit Erfolg gekrönt. Daran hatte ich jedoch das ein oder andere Mal
Zweifel, weil die Straßenbedingungen katastrophal waren.🙈
Nach ca. 5 Stunden Fahrt sind wir in Livingstone angekommen,
wo mich ein Taxi die letzten Meter zum Hostel gebracht hat. Zu meiner Freude
gab es dort kostenlose Pfannkuchen von 15-16 Uhr und ich bin um 14:30 Uhr
angekommen. 😍
Manchmal ist in Afrika eine 700 Kilometer lange Reise allein,
ein Abenteuer für sich.
Bärenstarke Grüße aus Namibia,
Euer Schwarzbär 🐻
P.S.: Nicht vergessen!!! Abonnieren ;)
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