30. Januar 2019

Reisen in Afrika


Mein erstes Projekt in Rundu habe ich erfolgreich, mit viel Spaß und neuen Erfahrungen beendet. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, was ich in Rundu gemacht habe, kommst du hier zu der Zusammenfassung, Teil 1 und Teil 2.

Diesmal gibt es keine Bilder, sondern meine Erfahrung mit den Transportmitteln in Afrika. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel darüber schreiben könnte. Es ist jedoch einiges passiert.😅
 
Ich habe es mir schon länger in den Kopf gesetzt, die Victoria Fälle zu sehen. Die Entscheidung nach Zambia oder Simbabwe zu gehen fiel recht schnell, auf Grund der politischen Lage in Simbabwe. Also nächstes Ziel Livingstone/Sambia, ca. 720 km.

Am Montag den 03.12.2018 gegen 11 Uhr hat mich Micha zur Tankstelle an der Autobahn gefahren. Der Plan war es von hier aus mit einem Minibus oder einem Privatauto nach Katima zu fahren. Schnell haben wir ein Auto für mich gefunden, dass bald losgefahren ist.
Per Anhalter durch Namibia zu fahren ist nicht sonderlich schwer. 
An der Tankstelle in Rundu gibt es Leute, die dich zu deinem Fahrer bringen und dafür eine Provision erhalten. Die Fahrer selbst sind Privatpersonen, die sich entweder einen Minibus gekauft haben oder mit ihrem privaten Auto fahren. Solch eine Art zu Reisen bedarf manchmal viel Geduld, weil die Autos erst losfahren, wenn das Auto auch Rand voll ist. Manchmal sind hierbei hervorragende Tetris-Fähigkeiten von Nöten.😂
Wie gesagt, schnell eine Auto gefunden. Ich war die letzte Person und durfte sogar vorne sitzen. „Weißenbonus“.
Getankt und los ging es Richtung Katima. Eigentlich eine Fahrt von 5,5 Stunden…eigentlich.🙈

Es war ein wirklich sehr heißer Tag mit ca. 40 Grad. Ich konnte mich einigermaßen im Auto entspannen. Plötzlich ein Knall! Wir kamen ins Trudeln. Gott sei Dank war der Fahrer aufmerksam und behielt die Kontrolle über das Auto und fuhr links auf den Schotter.
Wir sind ausgestiegen und haben uns das Malheur angesehen. Ein geplatzter Reifen. Keine Seltenheit in Namibia. Immer wieder sieht man am Straßenrand Reifenfetzen.

Das Zwischenfazit: Nicht mal 2 Stunden gefahren und schon haben wir die erste abenteuerliche Situation.

Jetzt erstmal Reifen wechseln in der prallen Mittagssonne. Als ich den Ersatzreifen gesehen habe, fragte ich mich ob das wirklich sein Ernst sei. Der Reifen sah aus wie einer vor 50 Jahren. 😅

Uns ist der linke Vorderreifen geplatzt. Wir mussten also den rechten Hinterreifen nach vorne verfrachtet und den Ersatzreifen hinten rechts platziert.
Ok, hört sich einfacher an als gesagt, denn der Wagenheber funktionierte nicht mehr einwandfrei. Das Auto ließ sich nicht komplett mit dem Wagenheber anheben, weshalb wir mit Manpower nachhelfen mussten. 💪 

Hätte nicht gedacht, dass ich an dem Tag noch Sport mache. Das hat auch nur funktioniert, weil wir an einem Hang standen. Die andere Seite gestaltete sich schon schwieriger, bzw. mit diesem Wagenheber unmöglich. 
Vielleicht habe ich auch einfach zu viel Salat gegessen und zu wenig Spinat. 😆

Schließlich habe ich einem vorbeifahrenden Auto gewunken, die uns mit einem funktionierenden Wagenheber aushelfen konnten. Leider standen wir, wie erwähnt, an einem Hang, weshalb der Wagenheber nicht ausreichte. Deshalb mussten wir ein Loch um den Reifen graben. Nicht so einfach, wenn drum herum nur Steine sind. 

Letzten Endes haben wir auch das gemeistert und jeder war ziemlich happy darüber. Wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Die restliche Fahrt über hatte ich aber ein mulmiges Gefühl, da einer der alten Reifen ebenfalls sehr gebraucht aussah. Mit wenig Optimismus im Gepäck haben wir Katima, ohne weitere Zwischenfälle nach knapp 7 Stunden, erreicht. 

In Katima bin ich bei zwei Freiwilligen vom Roten Kreuz untergekommen. Kostenlose Kost und Logis. Am nächsten Morgen ging es sehr früh los. Ein Taxi hat mich an der Grenze abgesetzt. Den Rest bis nach Sambia musste ich laufen. Ausreisen aus Namibia und einreisen in Sambia verlief ohne Probleme. In Sambia hat mich ein Taxifahrer zu den Minibussen gebracht, die Richtung Livingstone fahren. 

Hier hatte ich wieder Glück! 😊 
Der Bus war ebenfalls fast voll. Nach einer halben Stunde warten, ging es also nach Livingstone. In einem Minibus in Afrika zu reisen ist wirklich eine besondere Erfahrung. Der Bus mit 9 Sitzen war komplett voll. 9 Erwachsene, 1 Baby, 2 Hühner und jede Menge Gepäck.
Meine Mitinsassen waren wirklich sehr nett und ich konnte mich gut mit ihnen unterhalten. Glücklicherweise war die Fahrt mit dem Minibus mehr mit Erfolg gekrönt. Daran hatte ich jedoch das ein oder andere Mal Zweifel, weil die Straßenbedingungen katastrophal waren.🙈

Nach ca. 5 Stunden Fahrt sind wir in Livingstone angekommen, wo mich ein Taxi die letzten Meter zum Hostel gebracht hat. Zu meiner Freude gab es dort kostenlose Pfannkuchen von 15-16 Uhr und ich bin um 14:30 Uhr angekommen. 😍

Manchmal ist in Afrika eine 700 Kilometer lange Reise allein, ein Abenteuer für sich.
  

Bärenstarke Grüße aus Namibia,
Euer Schwarzbär 🐻
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