Flugzeugsicht auf die Etosha-Pfanne 😊 |
Das Abenteuer begann mit einem 10-stündigen Direktflug von
München nach Windhoek. Ich war nervös und aufgeregt, gleichzeitig freute ich
mich auf diese tolle Gelegenheit. Eine Reise in den Süden Afrikas ist etwas
ganz besonderes. In München hatten wir winterliche 10 Grad, die Temperaturen in
10 km Höhe lagen bei unfassbaren -55 Grad und früh morgens in Windhoek haben
wir bereits sommerliche 20 Grad. Verrückt diese Temperaturschwankungen. 🌞
Pünktlich um 8:40 Uhr, sind wir in Windhoek gelandet, ca.
7500 km von zu Hause entfernt. Der Gedanke daran fühlt sich nicht wirklich real
an. Eine Premiere für einen Bären, sich so weit weg von seinem Heim zu
entfernen. Dafür nahm ich die Einreise nach Namibia, mit der Gelassenheit eines
Bären, in Angriff. Ich habe Maxi (siehe Bild oben) kennengelernt, was die Wartezeit angenehmer
gestaltet hat.
Eine Stunde später war ich an der Reihe. Auch für den Mann am
Schalter eine untypische Situation in Namibia auf einen Bären zu treffen. Ich
überreichte dem skeptisch blickenden Beamten meine Unterlagen, in der Hoffnung,
dass alles glatt läuft. Der erste Schockmoment. Auf dem Einreisedokument
fehlten die Angaben zur Kontaktperson und dessen Telefonnummer, plus die genaue
Adresse meines Aufenthaltsortes. Kurz stockte mir der Atem, da ich auf die
Schnelle keine Antwort hatte. 😱
Ich versuchte dem Mann zu erklären, dass ich diese
Felder nicht ausfüllen könne. Natürlich blieb der Beamte eisern. Nebenbei
bemerkt, hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen direkten Kontakt zu Micha,
da der sehr schleppende Informationsaustausch über eine Drittperson von
Namibiakids stattfand. Glücklicherweise kam mir eine Mail von Namibiakids in
den Sinn, welche ich ausgedruckt hatte. Neue Hoffnung keimte in mir auf und ich holte die
Mail aus meiner Tasche. Gott sei Dank konnte ich die geforderten Informationen finden.
Sichtlich genervt, gab mir der Beamte meine Unterlagen zurück und ich war
erlöst. Erfolgreich eingereist. Die Reise konnte also weitergehen. 😅💪
Namibias größter Flughafen, ist von der Größenordnung
vergleichbar mit Memmingen. Im Flughafen angekommen, konnte ich keine 5
Schritte zu machen ohne angesprochen zu werden. Ein Taxi in die Stadt zu
bekommen, war hier also kein Problem. Natürlich hab ich nicht wirklich viel im
Voraus organisiert, außer einer Übernachtung in Windhoek und die Busfahrt nach
Rundu. Nachdem ich Geld abgehoben habe und mir eine Sim-Karte besorgt habe,
wurde mir gleich ein Taxifahrer angeboten. Ich versuchte den Preis ein wenig zu
drücken, aber keine Chance.
Yeah! Erster Kontakt mit Einheimischen und gleich
Freunde gewonnen.
Ich war sowieso schon ein wenig unsicher, da das Taxigeschäft
keinen sonderlich seriösen Eindruck gemacht hat. Letztlich entschied ich mich
dazu einem Taxifahrer zu vertrauen, jedoch blieb mir auch nichts anderes übrig.
Der Taxifahrer hat mich für 350 südafrikanische Rand, umgerechnet ca. 21 Euro,
in die 35 Kilometer entfernte Stadt Windhoek gebracht. Im Hostel Chameleon habe
ich ein Bett in einem 4-Bettzimmer gebucht. Erfreulicherweise hatte mir einer
der vorherigen Gäste einen 5 Liter Kanister mit Wasser hinterlassen. Ich hatte
einen Bärendurst. Danach war erstmal Sonne genießen angesagt. Der Kaffee
stand bereit und natürlich habe ich meine Tatzen ganz entspannt hochgelegt.😎
Mein erster Ausflug in Windhoek führte mich in die nahe
gelegene Mall. Um für die lange Fahrt am nächsten Tag gerüstet zu sein, musste
ich Lebensmittel einkaufen. Ein Bär braucht schließlich seine tägliche Ration,
um nicht in den Unterzucker zu fallen. Ein wenig beunruhigend war die Anmerkung
der Rezeptionistin, nur das Nötigste an Wertsachen mitzunehmen. Mit einem Bären
wollte sich, aber niemand anlegen. Deshalb gestalteten sich mein Einkauf und die
Erkundungstour durch die Mall ohne Zwischenfälle. Für das Abendessen schloss
ich mich dem Angebot des Hostels an und aß zusammen mit einem deutschen Pärchen
zu Abend. Allgemein waren einige Deutsche im Hostel zu Besuch. Ich ließ den Abend
gemütlich und früh ausklingen, da ich vom Nachtflug noch ziemlich erschöpft
war. 😪
Der Morgen begann sehr früh mit Frühstück und danach konnte ich noch
einige Stunden entspannen. Ein Mitarbeiter des Hostels hat zwei Mädels und mich
kostenlos zur Intercapehaltestelle gebracht. Die zwei Mädels werden auf einer
Farm in der Nähe von Tsumeb für ein paar Monate arbeiten. Vor der Busreise war
ich ein wenig angespannt. Ich war mir nicht sicher, ob mit meinem Ticket alles
glatt läuft. Aus Erzählungen habe ich gehört, dass man auf Busfahrten auf sein
Gepäck achten soll. Es kann wohl vorkommen, dass sich das Gepäck jemand anders
unter den Nagel reißt. Diese Anspannung löste sich als der Bus, für die
geplante 9-stündige Fahrt, ins Rollen kam… 🚌💪
Bärenstarke Grüße aus Namibia,